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Gesundheitsgefahr durch Weichmacher!

Gefährden Weichmacher unsere Gesundheit?

Vor Weichmachern schützenBezüglich des Haupteinsatzgebietes von Weichmachern - der Weichmachung von Kunststoffen - kann zwischen der inneren und äußeren Weichmachung unterschieden werden. Beim ersten Verfahren wird der Weichmacher zu einem Teil des Makromoleküls. Das hat gleich zwei Vorteile. Erstens wird der Kunststoff durch diese Methodik dauerhaft weich. Zweitens kommt es zu keinem Ausströmen des Weichmachers. Anders ist dieses bei der - häufiger anzutreffenden - äußeren Weichmachung. Denn hier wird der Weichmacher lediglich mit den Makromolekülen verknüpft. Hierbei geht der Weichmacher mit dem Material keine chemische Verbindung ein, sondern wird nur physikalisch gebunden. Die Problematik sowie die damit verbundene Gefahr lässt sich am besten durch einen Vergleich von Dr. Holger Koch - Lebensmittelchemiker am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung an der Ruhr-Universität Bochum - veranschaulichen: "Phthalate im Kunststoff wirken so wie Wasser in einem Schwamm. [...] Der Weichmacher ist im Kunststoff nicht fest gebunden, sondern wie das Wasser im Schwamm. Er löst sich raus und das Kunststoff wird wieder hart und zerbrechlich."(19)

Einige Weichmacher - besonders Verbindungen aus der Gruppe der Phthalate - drohen nach und nach auszugasen bzw. beim Kontakt mit verschiedenen Flüssigkeiten oder Fetten auszudünsten. Werden sie in Deckeldichtungen eingesetzt, können sie vor allem in fetthaltige Lebensmittel eindringen ("migrieren") und zwar "in Mengen, die für die Gesundheit des Menschen gefährlich sein oder die Zusammensetzung der Lebensmittel in nicht akzeptabler Weise verändern können", wie es im Amtsblatt der Europäischen Union bezüglich der Berichtigung der Richtlinie 2007/19/EG ausgeführt wird.(20)

Zwar existieren für diverse Weichmacher, besonders in sensiblen Bereichen wie bei der Verpackung von Lebensmitteln, Grenzwerte. Allerdings ergeben sich selbst wenn diese eingehalten werden für den Verbraucher teilweise Gefahren, wie Dr. Holger Koch hervorhebt: Wir nehmen viele kleine Belastungen aus vielen Lebensmitteln auf und dann auch nicht nur die Belastung mit einem Phthalat, sondern mit vielen Phthalaten. Und die Wirkungen der Phthalate summieren sich auf. (21) Außerdem ergeben sich für den Menschen nicht nur in diesem Bereich Berührungspunkte mit teils problematischen Weichmachern, da gerade Phthalate nicht nur durch die Nahrung, sondern auch durch Atmung und Haut aufgenommen werden können.(22) Das ist problematisch, da Weichmachungsmittel eben in vielen Produkten wie Bodenbelägen oder Tapeten enthalten sind, die Menschen täglich ausgesetzt sind. Längst sind aus diesen Gründen "Böden, Flüsse, Meere, Niederschläge und Luft weltweit mit Phthalaten belastet."(23)

Welche Ergebnisse bezüglich der Gesundheitsgefahr von Weichmachern gibt es?

Phthalate sind allgemein für Menschen zwar akut nicht sehr giftig, aber dennoch gesundheitlich - zumindest teilweise - bedenklich. Ein Grund hierfür ist, dass die Stoffgruppe bzw. viele ihrer Vertreter im Verdacht stehen, hormonelle Wirkungen zu haben.(24) Eine weitere Problematik entsteht dadurch, dass sich ihre Giftigkeit durch die Mischung mit anderen Substanzen potenzieren kann.


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